Das ambitionierte pädagogische Programm von WELCommon umfasst schulische, außerschulische, soziale und kulturelle Bildung. Lizeta aber ist die einzige pädagogische Fachkraft im Hostel WELCommon. Von Beruf Sonderpädagogin macht sie hervorragende Arbeit, aber alleine mit über 40 Kindern im schulpflichtigen Alter ist sie überlastet. Von den Kindern gehen die wenigsten in eine Schule – teils weil es zu wenig Plätze gibt, teil weil die Eltern kein Interesse daran haben.
Viele der Kinder sind fluchtgeschädigt, aggressiv, destruktiv oder passiv. Im Hostel treffen sie auf Verständnis, nicht aber auf hinreichende viele Personen, die mit ihnen lernen und spielen. Damit die Freiwilligen sinnvoll mithelfen können, müssen sie angeleitet, beraten und in die laufende Arbeit integriert werden. Dafür aber hat oft niemand Zeit.
Anspruch und Wirklichkeit
Aus den Mails von Christina an Respekt für Griechenland
Christina, die Griechisch kann, koordinierte von Februar bis Juni 2017 neben ihrem Auslandssemesters in Athen das Freiwilligenteam. Ab September 2016 hatte sie vier Monate lang als Praktikantin der Hochschule Darmstadt im Welcommon gearbeitet.
Christina schreibt:
Hallo ihr Lieben,
bin endlich richtig wieder in Athen angekommen, nachdem ich die ersten Tagen etwas Stress mit Unterkunft und Uni hatte. Hoffe euch geht es allen gut in Berlin.
Erstmal möchte ich sagen, dass ich durch das Haus gelaufen bin und mir die Räumlichkeiten angeschaut habe. Es ist sehr viel passiert, es gibt jetzt tatsächlich ein komplettes Stockwerk für Aktivitäten. Da wurde viel Arbeit reingesteckt. Leider ist die Pädagogin, die sich um die Kinder gekümmert hat nicht mehr im Welcommon, da sie mit den Konditionen (Gehalt) nicht zufrieden war. Aber es wird nach Ersatz gesucht.
Grüße von
Christina (23. 02.2017)
Hallo ihr ALLE,
Sehr positiv ist zu berichten, dass das vorgegebene Programm zum größten Teil auch umgesetzt wird und nur in den letzten Wochen wegen der fehlenden Pädagogin Lücken im Aktivitätenprogramm aufkamen. Eine neue Pädagogin ist jetzt wohl wieder gefunden worden und wird in den nächsten Tagen eingesetzt werden. Im Moment erstellen die Ehrenamtlichen gemeinsam mit Nikos und Moawia einen Stundenplan für die Kinder im Haus, eine Art Ganztagesbetreuung von morgens um 10 beginnend bis um 21 Uhr. Sobald er fertig gestellt ist, werde ich euch diesen weiterleiten. Jedes Wochenende finden Ausflüge mit den Bewohnern statt, die von den Ehrenamtlichen begleitet werden. Die aktuellen Ehrenamtlichen fühlen sich wohl und vom Welcommon-Team akzeptiert und respektiert.
An diesen Punkten wollen wir in den nächsten Treffen arbeiten:
– bessere Einführung /Begrüßung von neuen Ehrenamtlichen (Aufgaben, Abläufe, .. ) von Seiten der Mitarbeiter einfordern
– bessere Kommunikation zwischen den Ehrenamtlichen und den Mitarbeitern
– Kommunikationsnetz zwischen aktuellen und künftigen Ehrenamtlichen aufbauen (ggf. Facebook oder Email)
Bis bald
Eure Christina (08. 03. 2017)
Hallo alle Zusammen
Was hat sich bisher getan:
Eine neue Pädagogin, Lizeta, ist gefunden worden und arbeitet nun seit ca. 2 Wochen im Welcommon, Montags bis Freitags von 14 – 22 Uhr. Da sie allerdings die Aufsicht über ca. 40 Kinder hat, ist sie verständlicher Weise überfordert und wünscht sich pädagogische Unterstützung, sei es von ehrenamtlichen Pädagogen oder pädagogischen Angestellten. Vielleicht können wir gezielt nach ehrenamtlichen Helfern mit pädagogischem Hintergrund suchen. Allerdings wäre hier nur eine längerfristige Tätigkeit (mind. 3 Monate) sinnvoll. Nikos hat die Idee eingeworfen, eine weitere pädagogischen Aushilfe anzustellen und über regelmäßige Spendeneinnahmen zu finanzieren. Hattet ihr mit Nikos darüber bereits gesprochen?
Liebe Grüße
Christina (10. 04. 2017)
Guten Morgen,
hoffe euch geht es allen gut!
Anbei sende ich euch erneut den aktuellen Aktivitätenplan. Hierbei ist anzumerken, dass nicht jeden Tag alle Aktivitäten wie angegeben statt finden – aus Mangel an ehrenamtlichen Helfern, Mangel an Interesse oder an finanziellen Mitteln. Zum Beispiel findet das Kochen zur Zeit nicht mehr statt, was sehr schade ist, weil kein Geld für den Einkauf da ist. Wir haben uns mit den Ehrenamtlichen überlegt, eventuell eine einzelne Aktion dafür durchzuführen. Auch finden viel öfter als angegeben freie Aktivitäten statt, da man sich natürlich immer wieder der aktuellen Stimmung/Situation anpasst. Die Pädagogin die von 14 bis 22 Uhr arbeitet braucht immer noch Unterstützung.
Liebe Grüße und bis bald
Christina (25. 04. 2017)